Ich persönlich denke nicht, dass MOUL eine Kommerzialisierung gut tun oder dadurch verbessert werden könnte. Ein Ökonomie im Spiel passt einfach nicht in das Konzept von Uru Live. Das Kapital, mit dem MOUL neue Spieler/Abonnenten gewinnen kann, sind meiner Meinung nach die Inhalte, d.h. sowohl neue Zeitalter mit Rätseln als auch die Fortführung einer (oder gar mehrerer) interessanten Geschichte(n). Auch hat Rand Miller deutlich gesagt, dass es eine Ökonomie innerhalb von Uru Live nicht geben wird.
Ich stimme jedem zu der behauptet, dass gerade bei diesen Inhalten noch mehr passieren muss als das im Moment der Fall ist. Gleichzeitig sollte man aber auch gerechterweise zugestehen, dass Cyan sein Versprechen von täglichen kleineren Änderungen und neuen kleineren Zeitaltern alle 2 Wochen nahezu gehalten hat. Ob wir auch alle 3 Monate ein neues "echtes" Zeitalter bekommen werden, wird sich noch zeigen. Aber häufig gewährt man jemandem eine "Schonfrist" von 100 Tagen, um sich in eine neu übernommene Aufgabe einzuarbeiten und einzuleben; ich denke, das zumindest sollten wir auch Cyan, GameTap und MOUL zugestehen.
Meiner Meinung nach wäre ein Uru Live mit Werbung und Geschäften wie ein spannendes Buch in dem einzelne Seiten mit Anzeigen bedruckt sind. Ich habe ein solches Buch tatsächlich schon einmal gelesen und es war für mich sehr schwierig, mich nicht aus meinem Zustand des Hineinversetzens in die erzählte Geschichte herausreißen zu lassen. Ich bin gerne bereit mehr für ein Buch und auch für Uru Live zu bezahlen, wenn ich dadurch von solchen Kommerzialisierungen verschont bleibe, von denen ich im Alltag schon genug zu sehen und zu hören bekomme.
Ich gebe zu, dass ich mich wohl auch eher zu den Hardcore-Fans zählen muss. Allerdings verliere ich Uru Live genauso wie jeder andere, wenn nicht genügend Spieler ein Abonnement mit GameTap abschliessen und dadurch die Finanzierung gesichert bleibt. Die Einführung von Werbung und der Verkauf von Spielfläche innerhalb von MOUL sollte aber nur der wirklich allerletzte Ausweg sein, wenn alles andere keine Wirkung zeigt. Der Entwicklungsaufwand, der benötigt wird, um so etwas zu ermöglichen, sollte lieber dazu verwendet werden, interessante Inhalte zu bieten.
Und noch ein kleiner Denkanstoß: Für 13 Euro kann ich (grosszügig gerechnet) zweimal im Monat ins Kino gehen, das sind im besten Fall 5-6 Stunden Unterhaltung. Ich persönlich bekomme in MOUL für diesen Preis wesentlich mehr geboten.
_________________ KI# 48956 - Bartle Test: ESAK (87/53/47/13)
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